Vorhersehbar, dennoch spannend.
Braun: Ben lebt nach dem Tod seiner Eltern bei Onkel und Tante in einem Dorf in Mecklenburg. Als eine Familie neu in den Ort zieht, ändert sich vieles. Mit Volkstanz und Teamgeist bringen die Neuen Schwung in die ländliche Tristesse. Ben findet endlich Freunde und auch eine Ersatzfamilie.
Über rassistische Bemerkungen und Eigenheiten der Familie sieht er deshalb hinweg. Als deren Aktivitäten radikaler werden und aus dem Ruder laufen, muss Ben jedoch Stellung beziehen. Daniel Höra zeigt in „Braune Erde“ wie Nazi-Ideologie auf fruchtbaren Boden fällt, wenn Perspektivlosigkeit und völkischer Aktionismus sich treffen. Obwohl dem Leser früher als Ben klar wird, wo die Familie politisch steht, bleibt das Buch spannend. Es zeigt, wie rechte Manipulation funktioniert und dass Wegschauen und Verharmlosen keine Lösungen sind.
( Julia Schattauer, 23 Jahre)