Shakespeare als Rocker

 

Anika, Jaqueline, Anita, Elisabeth und Lisa sind ‚geshakespiert‘. Foto: Raufeld / Bill Schneider

 

Die Jugendtheatergruppe „geshakespierct“ bringt ausschließlich Stücke des berühmten englischen Dichters zur Aufführung.

 

Von Bill Schneider, 18 Jahre

 

Den meisten Abiturienten genügt es, Shakespeare im Englischunterricht lesen zu müssen. Andere hingegen widmen sich den Werken des berühmten englischen Dichters auch noch in ihrer Freizeit.

Die neun Jugendlichen der Theatergruppe „geshakespierct“ aus Prenzlauer Berg sind sich einig: Die Themen von Shakespeares Stücken seien stets aktuell, erklären sie. Das gilt auch für „Viel Lärm um nix“, das nach Monaten intensiver Proben am kommenden Mittwoch in der Jugendtheateretage Premiere feiern wird. Die Probleme, die in der Komödie angesprochen werden, in der es um Intrigen und Liebschaften geht, haben seit dem 16. Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren und sind den Theatermachern auch aus ihrem Alltag bekannt. Es ist das dritte Stück, das die Gruppe aufführt. Auch die beiden vorherigen sind nach Vorlagen Shakespeares entstanden. 
Warum immer der Dramatiker aus England? „Shakespeare war ein Rocker seiner Zeit“, meint Martin Krahn, Regisseur der Truppe. Shakespeares Stücke als Vorlagen geben der Gruppe aber auch Sicherheit: „Beim Schreiben ganz eigener Stücke kommt man häufig durcheinander. Dinge, die auf dem Papier Sinn ergeben, kommen auf der Bühne oft überhaupt nicht richtig rüber“, berichtet Martin Krahn.

Elisabeth Streubel (18) meint: „Shakespeare macht tolle Stücke, die man gut umsetzen kann.“ Theater neben der Schule zu machen, sei natürlich anstrengend, aber „die Bühne ist auch ein Zufluchtsort vor dem Schulalltag“. Auch die 18-jährige Sophie Warmbrunn sieht die Theatergruppe als eine Art zweite Familie. Zu einer Familie gehört allerdings auch hin und wieder Streit – nicht immer hatte jeder genug Zeit, neben dem Abitur auch noch Text zu lernen und regelmäßig zu proben.

Im Moment sucht Martin Krahn schon weitere Spielfreudige für das nächste Stück. Weil das Abitur die Probenarbeit häufig erschwert, freut er sich auch über junge Theaterbegeisterte, die die Schule schon verlassen haben. Man muss den Meisterdichter übrigens nicht in der Schule behandelt haben, um mitspielen zu dürfen.

 

„Viel Lärm um nix“ wird am 22.5., 23.5., 26.5. und 29.5. um 18 Uhr in der Jugendtheateretage im Thälmannpark, Danziger Str. 103 gespielt. Karten kosten für Schüler 3 Euro. Wer Plätze reservieren oder selbst mitmachen möchte, findet alle Informationen auf www.geshakespierct.jimdo.com

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Kategorien Kultur Theater

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