Eingemauert: Die Lage trägt zur Aktualität bei: Im Circus Schatzinsel gegenüber der East Side Gallery feierte das Theaterstück „Mauermenschen“ gestern Premiere. Das Stück vermischt theatrale mit artistischen, musikalischen und getanzten Elementen. Entstanden ist so eine Aneinanderreihung von Szenen über die Mauern unserer Zeit: die physischen – etwa die Berliner Mauer –, aber auch die gesellschaftlichen.
Besonders hervorzuheben ist das Bühnenbild: Bestehend aus 16 mannsgroßen Holzkästen, die an der Unterseite offen sind, ist es simpel, aber es fasziniert: Je nach Szenerie werden die Kästen umarrangiert, fungieren als Tische, Särge oder Mauerelemente, werden von den 17 Mitgliedern des Jungen Ensembles beklettert, als Verstecke genutzt, erobert. Und so passt dann auch die Quintessenz – Mauern wird es immer geben, es kommt darauf an, wie man mit ihnen umgeht.
Fazit: Spannend, aber wenig neue Denkansätze.
Marie-Thérèse Harasim, 23 Jahre