Nicht dreckig genug: „Ich bin so, sag mir, was falsch daran ist!“, fordern Serum 114 im zweiten Lied ihres Albums, und mir fällt kein Grund ein, warum sie nicht so sein sollten, wie sie sind. Der Antiheld, nach dem das Album benannt ist, ist offenbar ein gewalttätiger Jugendlicher aus einem Problemviertel, der sich als großer Gangster gibt – wie seine Vorbilder mit „Diamanten in der Fresse“ aus den Musikvideos. Natürlich gibt es auch einen Song namens „Brüllen, Zertrümmern und Weg“, was bei ordentlichem Punk ja nicht fehlen darf. Die Lieder ähneln sich sehr und erinnern an schon mal Gehörtes. Auch die Texte sind etwas lahm und wenig einfallsreich. Man sucht vergeblich nach etwas, das den Stil der Band besonders machen würde. Die Abmischung klingt zu sauber und dadurch mehr nach Rock als nach Punk. Dennoch: Gute Musik ist es allemal. Schön sind zum Beispiel einige textlose Passagen, bei denen nur Gitarre und Schlagzeug spielen.
Fazit: Kann man hören, muss man nicht.
Von Laura Harmsen, 20 Jahre