Warum ist der Himmel blau? Was ist der Unterschied zwischen einem Pferd und einem Kühlschrank? Was ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält? Und was haben diese Fragen mit Freiheit zu tun?
von Maximilian Hennig, 18 Jahre
Recht viel, wie die 15 Jahre alte Antonie Huff, Schauspielerin des Jugendklubs der Staatsoper „operatiefer Eingriff“ erklärt. „Alle Befindlichkeiten des Menschen wirken auf ihn ein, damit er frei oder nicht frei sein kann.“ Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Jungen Staatsoper, die Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen und Lehrern musikpädagogische Weiterbildungen anbietet und Kinder- und Jugendopern inszeniert, wurde am Donnerstag, 23. Juni, die Produktion „Gewisse Bisse“ uraufgeführt. Die Theaterpädagogin Sarah Del Lago thematisiert darin die Problematik des Freiseins. In dem Stück personifizieren die 15 Jungendlichen des Ensembles ambivalente Meinungen und Empfindungen des Freiheitsbegriffes, die sich im Menschen wiederfinden und durch ihre Widersprüchlichkeit in den Konflikt mit sich selbst bringt. In Monologen und Dialogen von Umberto Eco, Friedrich Schiller, Heiner Müller, Johann Wolfgang von Goethe und anderen und untermalt von choreografischen, chorischen und sprachlichen Klangexperimenten zeigen sie, dass es keineswegs ein universales Gefühl für die Idee der Freiheit gibt.
Der 2009 aus einer Performance entstandene Opernjugendklub zeigt mit seiner energiegeladenen Inszenierung nicht nur Jugendlichen, dass die scheinbar banalsten menschlichen Regungen wie Wut, Trauer, Freude und Lust die komplexesten sind und Freiheit vielleicht immer nur eine Illusion bleibt. Eine, die die Menschen anspornt.
„Gewisse Bisse“ wird im Rahmen des Klubszene Festivals heute, 25. Juni, um 16.10 Uhr in der Staatsoper im Schillertheater aufgeführt.