Sabbat und am Samstag Party

Beim Jewrovision Song Contest 2011 präsentieren jüdische Jugendclubs aus ganz Deutschland ihre Talente


von Deborah Hermanns, 18 Jahre und Paul Esra Martin, 19 Jahre


1 200 jüdische Jugendliche feierten auf der Jewrovison 2011. Foto: Paul Esra Martin

Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es einen Doppelsieg. Das ist ein wunderbares Gefühl und ich bin stolz auf die Performer und die Choreografen Mike und Leni Delberg“, sagt Xenia Fuchs, Organisatorin der Jewrovision 2011 über das Berliner Team, das gerade zum zweiten Mal in Folge den Songcontest gewonnen hat – sogar mit voller Punktzahl.


Seit zehn Jahren gibt es die Jewrovision, eine Abwandlung des Eurovision Songcontest, bei dem jedoch statt Lena und Co., verschiedene jüdische Jugendzentren aus ganz Deutschland gegeneinander antreten. Sie präsentieren sich zuerst in einem kurzen selbstgedrehten Video, um anschließend tanzend und singend die prominente Jury von ihrem Können zu überzeugen. In diesem Jahr hatte Berlin aufgrund des Sieges im Vorjahr die Ehre, die 500 jüdischen Jugendlichen aus ganz Deutschland in der Arena Treptow zu begrüßen.


„Das Feeling vor 1 200 Menschen auf einer Bühne zu stehen, ist unvergleichlich! Natürlich ist es etwas besonderes, an so einer Show teilzunehmen. Wirklich einmalig macht die Jewrovision aber, dass sich alle kennen. Die Stimmung hat es leicht gemacht, aufzutreten.“ sagt der 19-jährige Benny, der zusammen mit DJ Lev, bürgerlicher Name Eyal, durch das Programm führte.


Eröffnet wurde der Abend vom Jugendzentrum „Halev“ aus Stuttgart mit einer eindrucksvollen Show. Auch die anderen Jugendzentren zeigten im Laufe des Abends ihre Talente auf der Bühne. Tänzer, Sänger, Schauspieler hatten sich etwas überlegt zu dem Motto des Abends: „Make your dreams come true“.


Mitmachen durften wie jedes Jahr nur jüdische Jugendliche. Xenia Fuchs erläutert, warum: „Es geht nicht nur um den Wettbewerb, sondern auch um das Zusammensein und Vernetzen mit jüdischen Jugendlichen für die Stärkung der religiösen Identität.“ Am Freitagabend wird zusammen der Sabbat und am Samstag Abend dann eine große Party gefeiert. Dabei sind alle, die in der jüdischen Gemeinde Rang und Namen haben, von der Vorsitzenden der Gemeinde bis zum Rabbiner jubeln sie zusammen mit den angereisten Fans den Talenten zu und feiern – im kommenden Jahr dann wieder in München, dem Zweitplatzierten dieses Jahres.

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Kategorien Kultur Lifestyle

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