Hitzig aber sachlich

von Deborah Hermanns, 17 Jahre


York (2. Platz), Lara (4. Platz), Palle (3. Platz), Alexander (1. Platz)

Bei dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ üben sich Schüler in der Kunst der Rhetorik


Naturwissenschaften, Musik, Bildende Kunst – in nahezu allen Wissensbereichen können Schüler ihre Fähigkeiten in Wettbewerben unter Beweis stellen. Doch nicht nur junge Musiker und Naturwissenschaftler haben dazu die Möglichkeit. Seit mehr als zehn Jahren können sich auch Rhetoriktalente messen – in dem Wettstreit „Jugend debattiert“, dessen Regionalentscheid letzte Woche stattfand.


„Es geht darum, sich mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen zu beschäftigen und diese in einer organisierten und sachlichen Debatte zu erörtern“, sagt Bruno Schmidt-Feuerheerd, Landessieger 2010. Die Streitgespräche laufen nach festen Regeln ab: Je zwei Pro- und zwei Contra-Redner stehen sich gegenüber und diskutieren über aktuelle Fragen, etwa „Soll eine Migrantenquote im öffentlichen Dienst eingeführt werden?“. Die Teilnehmer suchen sich nicht aus, ob sie Für- oder Gegensprecher sind, es geht darum, sich auf einen Standpunkt einzulassen und ihn mit Argumenten und interessanten Gedankengängen zu vertreten.


Wie schwierig das sein kann, durften auch Alexander Schwennicke und York von Negenborn vergangene Woche beim Regionalentscheid von „Jugend debattiert“ erleben. Sie schafften es, die vierköpfige Schüler-Jury mit ihrer Ausdruckskraft und ihrem Sachverstand zu überzeugen und setzten sich nach drei Debatten gegen ihre Konkurrenten von der Freiherr-von-Stein-Oberschule und dem Friedrich-Engels-Gymnasium durch. „Am schwierigsten war es, eine Meinung zu vertreten, hinter der ich persönlich nicht stehe“, sagt York nach der hitzigen Final-Debatte, in der es um die Frage ging „Soll ein Ausschlussverfahren bezüglich der Währungsunion in den EU-Vertrag aufgenommen werden?


“
Die beiden Gewinner hatten auf der Fürsprecher-Seite für die Maßnahme plädiert und ihre Argumente so überzeugend vorgetragen, dass sie auch viele kritische Zuschauer, vor allem aber die Jury überzeugen konnten. „Der Wettbewerb hat mir geholfen, mich besser und überzeugender darstellen und ausdrücken zu können, sagt der 16-jährige Alexander. Fähigkeiten, die ihm bei der fünften Prüfungskomponente im Abitur oder bei Einstellungsgesprächen zugutekommen werden.


Vorher aber tritt er am 17. und 18. März beim Landeswettbewerb Berlin an. Dort wird sich entscheiden, ob er und York womöglich Nachfolger von Bruno werden.

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