Die Antibabypille
Klartext

#Pille: Insta ersetzt keine Ärzte

Aniko wünscht sich mehr echte Aufklärung über die Pille.

Ob Regelschmerzen, unreine Haut oder eine zu kleine Oberweite: Die Nebenwirkungen der Antibabypille können viele Probleme lösen. Darum wird das hormonelle Präparat oft auch ohne den Wunsch nach Verhütung verschrieben. Doch die Pille ist kein Allheilmittel, die Entscheidung dafür oder dagegen sollte nur nach gründlicher Beratung getroffen werden – und die sollte von Ärzten kommen, nicht aus dem Netz.

Dass die Pille nicht allzu leichtfertig verschrieben werden sollte, zeigt eine Studie der Universität Kopenhagen: Neben Stimmungsschwankungen wurden bei vielen Patientinnen Depressionen festgestellt und infolgedessen ein erhöhtes Suizidrisiko. Darum wird nach Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur künftig die Packungsbeilage der Pille einen Warnhinweis enthalten.

Der Hype ist gut – ärztlicher Rat wäre besser

Ich finde es besonders wichtig, junge Frauen zu sensibilisieren. Der „Aufklärungstrend“ im Netz ist ein Anfang. Hier bröckelt der Ruf des Wundermittels der 1960er-Jahre – zu Recht. Es steht außer Frage, dass die Pille ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der Frau ist. Doch die Pille kann je nach Produkttyp ja auch noch das Thrombose- und Krebsrisiko erhöhen oder zu Herz- und Kreislauferkrankungen führen.

Immer mehr Frauen tauschen sich also aus, klären in Foren, Facebook-Gruppen oder auf Instagram unter dem Hashtag #Pille auf. Basierend auf eigenen Erfahrungen entstehen auch auf YouTube immer neue Videos über das Einnehmen und vor allem das Absetzen der Pille, auch bekannte YouTuberinnen wie Mrs. Bella und Dagi Bee sprechen über körperliche und seelische Veränderungen durch die Pille.

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Der zu beobachtende „Anti-Pille-Hype“ im Netz birgt jedoch auch Gefahren, denn es mangelt häufig an Informationen über das korrekte Absetzen des Medikaments. Das Internet darf nicht die wichtigste Anlaufstelle für junge Frauen werden, die an der Antibabypille zweifeln. Vielmehr sollten ihre Fragen, meinetwegen angeregt durch Social Media, von unvoreingenommenen Fachärzten beantwortet werden.

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90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.