Bibi ist schwanger und weiß das geschickt zu vermarkten. Influencer setzen auch beim Nachwuchs keine Grenzen. Das findet unsere Autorin nicht gut.
Klickt man sich durch die Instagram-Accounts weiblicher Influencer und Blogger, scheint ein neuer Trend ausgebrochen zu sein. Ein ganz neues It-Piece macht da die Runde: besonders glücklich dreinblickende Kleinkinder. Wer wie YouTuberin Bibi von Bibis Beauty Palace sein Kind noch nicht in den Armen halten kann, inszeniert die Zeit bis zur Geburt dafür gewinnbringend – in diesem Fall mit verheißungsvollen Trailern und Ankündigungsvideos.
Die erste YouTuber-Generation ist nun erwachsen. Da ist Nachwuchs oft der nächste Schritt; das scheint nicht abwegig. Das Vermarkten des ungeborenen Kindes ist es hingegen durchaus. Und auch Geschlechterklischees werden großzügig bedient. Scrollt man durch die Social-Media-Seiten von Ex-„GNTM“-Kandidatin Anna Maria Damm und Model Bonnie Strange, fragt man sich, ob ihre Töchter schon mit Glitzerkrone und Pailettenrock geboren wurden.
Auch mal an das Kind denken
Schwangerschaften sind aufregend und das erste Kind auf dem Arm zu halten, ist sicher unvergleichlich, aber der Beschützerinstinkt frischgebackener Eltern sollte im Netz nicht aussetzen. Was wird das Kind in 20 Jahren davon halten, wenn alle Welt sein Gesicht beim Windelvollmachen kennt? Es ist an der Zeit, dass die YouTuber von heute lernen, Grenzen zu setzen. Ein Baby ist kein It-Piece, das man zur Schau stellt. Es bedarf einer Menge Verantwortung, sich für ein Kind zu entscheiden. Bei Bibis Glitzer-Fotos könnte man das schnell vergessen.
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