Klartext

Seid euch nicht zu fein zum Ostereiersuchen

Andreas liebt Ostern, es gibt einfach keinen Grund, das Fest nicht zu mögen. Warum das so ist und warum du es auch tun solltest.

Ich persönlich behaupte ja, dass keine Jahreszeit Menschen glücklicher und versöhnlicher stimmt als der Frühling. Ob das stimmt? Keine Ahnung. Aber warum eigentlich nicht? Alles blüht und man kann sich im lässigem Blouson ins Gras setzen.

Und dann ist da natürlich noch das Osterfest. Verzauberte Kindergesichter überall. Ich bin 20 Jahre alt und muss gestehen, dass ich Ostern einfach liebe, und das natürlich nicht nur wegen des kategorischen Eiersuchens, für das sich so mancher Altersgenosse schon viel zu fein ist. Nein, Ostern hat bei mir zu Hause darüber hinaus noch viel mehr zu bieten. Es ist eine Zeit der Familie, der Ferien und allerlei netter Bräuche. Angefangen bei den streng vegetarischen Feiertagen Gründonnerstag und Karfreitag über Karsamstag mit der traditionellen Ostermahlzeit um Punkt vier Uhr bis hin zu allerlei Dekokram wie mit Luft aufgeblasenen Eiern, die als Accessoire in vom Dachboden geholten Tonkrügen stecken.

Ostern vermittelt mir immer wieder dieses Gefühl, dass sich nichts verändert hat, dass alles genau so abläuft wie noch vor 50 Jahren. Meinen Großeltern ist das alles sehr wichtig und es würde mich auch sehr schmerzen, Ostern nur mit zweistündigem Eiersuchen und anschließendem Nachmittagskaffee am Ostersonntag abzuhaken.

Natürlich wäre es heuchlerisch, würde ich jetzt behaupten, dass ich nicht gerne Eier suche. Zugeben würde ich es vor meiner Familie zwar wohl nie, aber am Ostersonntag, wenn ich sehe, wie meine Cousinen mit entzückten Gesichtern durch den Garten stürmen, juckt es mich schon etwas in den Füßen. Dann schlendere ich oft durch den Garten, laufe mit ihnen mit, nur um mit unauffälligen Seitenblicken die bunten Eier zu erspähen, die die beiden in ihrem Schoko- und Eierwahn übersehen haben. Na, zum Glück bin ich ja da. Viele lasse ich natürlich liegen, hin und wieder hebe ich aber doch eines auf, um es dann in den Korb zu den Restlichen zu geben. Nach einer Viertelstunde ist es dann aber auch genug. Dann setz ich mich meist auf die Gartenbank, genieße die wärmenden Sonnenstrahlen und freue mich wieder auf Berlin.

Foto: Fotolia/thingamajiggs

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