Die NPD gehört ins Geschichtsbuch

Corinne hofft, dass die NPD bald der Vergangenheit angehört.

In der Schule habe ich mich immer gefragt, ob man aus der Geschichte lernen kann, aus all den Fehlern, die schon einmal begangen wurden. Zum zweiten Mal hatte sich die NPD in der vergangenen Woche vor Gericht zu verteidigen. Wie schon vor 13 Jahren geht es um nicht weniger als das Verbot der Partei. Die Hauptanklagepunkte beziehen sich auf die menschenfeindliche Ideologie. Wer die Menschenwürde nicht respektiert, respektiere auch die Demokratie nicht, argumentieren die Partei-Gegner. Es könnte eng werden für die NPD – und das ist auch gut so.

Skeptiker sagen, ein Verbot würde die Anhänger in ihrer Aggressivität nur bestärken. Darf das ein Argument gegen ein Parteiverbot sein? Sicher nicht. In der Schule werden uns die Grundrechte gelehrt. Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass niemand wegen seiner Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft oder seines Glaubens benachteiligt werden darf. Die NPD würde das offenkundig nicht unterzeichnen. Das belegt nicht nur das Wahlplakat, mit dem die Partei anlässlich der Landtagswahlen in Bayern 2008 für sich Werbung machte: Es zeigte eine verschleierte Frau, einen Turbanträger und einen dunkelhäutigen Mann auf einem fliegenden Teppich sitzend; die Überschrift: „Guten Heimflug!“

Deutschland ist multikulti, jeder Fünfte in diesem Land hat einen Migrationshintergrund. Dass wir uns nun abermals gegen die Partei stellen, setzt ein wichtiges Zeichen. Ich wünsche mir, die NPD würde im Geschichtsunterricht als etwas aus der Vergangenheit behandelt werden. Und dass unsere Lehrer uns erklären, dass es wenigstens auf politischer Ebene keinen Rechtsextremismus mehr gibt. Vielleicht können wir dann endlich aus der Vergangenheit lernen.

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