Gewalt an Schulen vorzubeugen, wird schwierig bleiben

Im Englischen gibt es ein eigenes Wort dafür: Von „Knife Crime“ berichten englischsprachige Zeitungen, wenn jemand mit einem Messer angegriffen wurde. Oft sind die Beteiligten an diesen Taten Jugendliche. Nun wird befürchtet, dass das, was etwa in London schon lange ein Problem ist, auch in Berlin immer öfter die Polizei beschäftigen könnte.

Messerstechereien unter Jugendlichen scheinen zuzunehmen. Zwei Mal innerhalb weniger Wochen wurden Schüler bei Auseinandersetzungen mit einem Messer verletzt. Ein 14-jähriges Mädchen im Vorort Eichwalde starb vergangene Woche, nachdem es von ihrem 20-jährigen Exfreund mit einem Messer angegriffen wurde. Nur wenige der Fälle ereignen sich tatsächlich auf dem Gelände einer Schule. Die Fälle haben dennoch zu Diskussionen darüber geführt, wie man die Sicherheit an Schulen gewährleisten kann. Wie kann man verhindern, dass ein Schüler eine Waffe mitbringt?

Es gibt Regeln, die besagen, was eine Schule zu tun hat, wenn es zu einer Messerstecherei gekommen ist. Sie sind in einem Notfallordner aufgelistet, der in jeder Schule steht. Darin haben Schulpsychologen Anweisungen katalogisiert, wie man sich nach Gewalttaten verhalten soll. Eine Lösung ist das nicht. Der Fokus sollte nicht auf der Nachsorge liegen, sondern auf der Prävention. Es heißt, wir sollen etwas tun, bevor Gewalt entsteht. Vorschläge, wie das gehen soll, gibt es kaum. Das hat einen Grund: Um sicherzugehen, dass keine Waffen in die Schule geschmuggelt werden, müsste man so etwas wie Flughafenkontrollen einrichten.

Metalldetektoren und Taschenkontrollen – das klingt hart, ist aber an vielen amerikanischen Schulen bereits Alltag. Soll das in Deutschland auch gang und gäbe sein? Man kann sich Besseres vorstellen. Es ist nicht leicht, das abzuwägen. Entweder man entscheidet sich für strenge Kontrollen oder man hofft das Beste und bereitet sich so gut wie möglich auf das Schlimmste vor. Beides ist nicht ideal, das ist offensichtlich, aber kaum zu ändern. Darüber zu diskutieren, ist ein Anfang.

Corinne, 17 Jahre

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