Forscher finden heraus: Mathe ist doch möglich


Carola Wondrak glaubt daran, dass Erfolg auch in Mathe möglich ist. Foto: Privat

Von Carola Wondrack, 21 Jahre



Geahnt haben wir es ja schon immer: Wie gut Schüler in Mathe sind, hat kaum etwas mit ihrer Intelligenz zu tun. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Viel wichtiger für den Erfolg ist eine gehörige Portion Motivation. Nun müssten bei unzähligen Schülern Steine vom Herzen fallen, da Mathe anscheinend doch schaffbar und kein Hexenwerk ist.

Für die Studie wurde bei 3 500 Schülern über Jahre beobachtet, wie der Leistungszuwachs in Mathe war. Unabhängig von der Intelligenz der Kinder lernten sie am meisten, wenn sie das Gefühl hatten, dass sich ihre Anstrengung auszahlt. Die Studie sagt auch aus, dass es für den Erfolg am besten ist, zu lernen, weil es einem Spaß macht oder einen interessiert. 
Aber wie kann Mathematikunterricht mehr Spaß machen? Die Erfahrung zeigt, dass Mathe schon vielen Lehrern kaum Freude bereitet. Sie stehen vorne an der Tafel, haben noch einen Haufen Klausuren zu Hause auf einem Stapel liegen und müssen jedes Jahr wieder alles von Anfang an erklären. Denn im Vergleich zu Lehrplänen in Fächern wie Deutsch oder Englisch, wo ab und an andere Bücher als im Vorjahr gelesen werden, ändert sich in Mathe kaum je etwas.

Aber wie sollen nuschelnd und lieblos vorgestellte Rechenwege bloß begeistern? Gilt Mathe auch als begriffen, wenn man irgendwann Zahlen in eine Formel einsetzen kann, aber nicht versteht, wozu man die Rechnung braucht? Und wie sollen die Schwächeren mit Spaß mitgezogen werden, wenn der Lehrplan noch dazu viel zu straff ist? Motiviert es, dass man Mathe im Abi nicht mehr abwählen kann? Letzteres verursacht eher zusätzlichen Druck, der aber kaum zu höherer Motivation führen dürfte.

Die neue Studie zeigt letztlich auf, was Generationen von Schülern schon früher festgestellt haben: Wer mit Mathe Probleme hat, dem würde es helfen, wenn der Lehrer auch an seiner Motivation arbeiten würde und die Schüler mit eigener Begeisterung anstecken könnte. Aber die Lehrer von heute sind auch Schüler von gestern, die vieles nicht anders erlebt haben. Insofern ist es vielleicht an den Schülern, mit Motivation und Fleiß ein gutes Beispiel abzugeben, damit Mathelehrer und Jugendliche von morgen mehr Spaß an dem Fach haben.


Wie motiviert sind eure Mathelehrer? Können Sie euch für den Lernstoff begeistern? Sagt uns eure Meinung!

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