Alina: „Ich habe gemerkt, dass ich die Musik brauche“

Alina wird bereits als die neue Adele gehandelt. Heute erscheint ihr Debütalbum „Die Einzige“.

Ihre Stimme ist gewaltig, die Songs sind erfrischend ungewöhnlich. Noch bevor ihr erstes Album auf dem Markt ist, hat sich Alina bereits einen Namen gemacht. Wir trafen die junge Wahlberlinerin zum Interview, wo sie uns verriet, warum Berlin für sie so schön, manchmal aber auch eine Bitch ist.

Heute erscheint „Die Einzige“. Geht es auf dem Album nur um dich?
Es gibt ein Lied auf dem Album, das so heißt. Es ist relativ am Ende der Plattenproduktion entstanden und das persönlichste Lied. Aber ich habe bei allen Geschichten, die ich in meinen Liedern erzähle, am Anfang immer das Gefühl, dass es nur mir damit so geht. Deswegen ist „Die Einzige“ ein Motto, das sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, und ich habe mich bewusst für diesen Titel entschieden.

Du besingst zudem die „Stadt aus Gold“. Ist das für dich Berlin?
Definitiv! Ich kam vor fünf Jahren hierher und weiß seitdem: Wenn irgendetwas irgendwo geht, dann in Berlin. Und obwohl es nun wirklich nicht auf den ersten Blick glitzert, ist Berlin im übertragenen Sinne schon gülden. Einfach durch die Möglichkeiten, die man hier hat als Künstler, Kreativer oder auch als Start-up hat. Hier pulsiert das Leben! Nur könnte man in einer Stadt, die komplett aus Gold gemacht wäre, auch nicht mehr leben. Und manchmal ist Berlin eben auch eine Bitch. Es gibt hier immer noch jede Menge Brennpunkte und man kann auch schon mal angenervt sein von den öffentlichen Verkehrsmitteln und der Berliner Schnauze.

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Das heißt, du bist extra wegen deiner Karriere nach Berlin gekommen?
Ja, aber ich hatte zuerst riesige Angst davor. Klar kannst du hier Erfolg haben, aber es wartet ja niemand auf dich. Niemand winkt dir mit ’nem Plattenvertrag. Trotzdem, in Mannheim habe ich Leute aus Berlin kennengelernt und sofort gespürt, dass ich da hinmuss.

Mit 14 Jahren hast du schon Musik im Studio aufgenommen, später aber Literatur- und Medienwissenschaften studiert. Was hat dich dazu gebracht, das Studium wieder ad acta zu legen?
Ich habe eben gemerkt, dass ich die Musik brauche. In der Literatur wäre ich quasi der junge Protagonist, der sich auf der Suche nach seiner Identität komplett verliert und durch alle möglichen Abgründe geht. Dieses Chaos hatte ich da auch, ausgelöst dadurch, dass ich mich zu sehr von meiner Kunst entfernt habe. Ich bereue diese Phase in einem Leben aber keinesfalls. Ich musste herausfinden, was mir wirklich wichtig war.

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Auf YouTube nennen dich Leute „die neue Adele“. Was empfindest du dabei?
Das ist ein riesiges Kompliment, immerhin ist sie gerade die erfolgreichste lebende Popsängerin. Es gibt also schlechtere Vergleiche! (grinst) Aber da sind noch mehr Frauen, die mich inspiriert haben. Zum Beispiel Amy Winehouse oder Beth Ditto. Sogar Mariah Carey, die ihre Songs auch selbst geschrieben und koproduziert hat. Trotzdem glaube ich, dass die Leute mich immer noch als eigenständige Künstlerin wahrnehmen. Es ist normal, dass manche am Anfang einen Vergleich brauchen, um dich einzuordnen. Als Mariah Carey kam, war sie die neue Whitney Houston. Nun bin ich eben die neue Adele!

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Kategorien Interview Konzerte Kultur Musik

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