Interview

„Auch Festival-Besucher sollten versichert sein“ – Vermögensberater Kevin Terpe gibt Tipps

Wer unbeschwert feiern möchte, sichert sich gegen Schäden lieber vorher ab. Welche Möglichkeiten es da gibt erläutert Vermögensberater Kevin Terpe

Kevin Terpe ist Vermögensberater bei der DVAG. (Foto: DVAG)

Herr Terpe, welche Versicherungen brauche ich als Festival-­Besucher?
Wichtig ist die Grundausstattung, die auch sonst gilt: Dazu gehört die Privathaftpflichtversicherung, die mich vor den Ansprüchen anderer schützt, wenn ich etwas kaputt ge­macht habe. Etwas spezieller ist die Reiserücktrittskostenversicherung, gerade wenn die Anreise zum Festi­val weiter ist, ich höhere Reisekosten habe und vielleicht auch eine Unter­kunft bezahle. Werde ich krank oder habe einen Unfall und kann die Fahrt nicht antreten, erstattet mir die Versi­cherung die Kosten. Wer Wertsachen wie ein teures Smartphone oder eine Kamera dabei hat, sollte zudem über eine Reisegepäckversicherung nach­denken, die mir den Schaden ersetzt, wenn mir Dinge geraubt werden. Ei­nige Policen decken auch den Fall ab, dass ich Wertgegenstände verliere.

Sichert denn nicht die Haus­ratversicherung gegen Dieb­stahl?
Es gibt Anbieter, die in der Hausratversicherung als Zusatz­klausel auch Rei­segepäck einbinden. Doch im Normalfall deckt sie Diebstahl auf einem Festi­val nicht ab. Anders ist es nur, wenn etwas aus dem Hotelzimmer oder Hostel entwendet wird.

Und wie schütze ich mich vor den Fol­gen von Verletzungen?
Wenn ich mir einen Bänderriss zuziehe oder mir etwas breche, ist es gut, eine private Unfallversicherung zu haben. Diese bezahlt je nach betroffenem Kör­perteil einen fixen Betrag und deckt so zum Beispiel die Kosten ab, wenn ich in­folge des Unfalls zu Hause umbauen muss.

Und wie steht es mit den Rücktransportkosten, wenn ich wegen meiner Verletzung nicht ohne Hilfe nach Hause fahren kann?
Für den Rücktransport innerhalb Deutschlands werden die Kosten meist nicht übernommen. Bei Unfällen im Ausland ist das anders. Hier würden eine Auslandskranken­versicherung oder die Unfallversi­cherung die Transportkosten über­nehmen.

In welchen Fällen kann ich Geld vom Veranstalter des Festivals fordern?
Es gibt sicherlich einige Szenarien, um beim Veranstalter Schadenersatz geltend zu machen. Dabei läuft der Schriftverkehr fast nur über Anwälte. Hier hilft mir eine Rechtsschutzversi­cherung, meine Ansprüche – egal, ob gegen den Veranstalter oder jemand anderen – durchzusetzen. Man sollte sich gut überlegen, ob man wirklich im Vorfeld eine Rechtsschutzversiche­rung abschließen möchte. Braucht man ­diese wirklich? Ich empfehle, sich un­bedingt persönlich beraten zu lassen. Denn es gibt verschiedene ­Angebote, bei denen Azubis und Stu­denten weniger zahlen. Und Versiche­rungen sollte man mit einem guten Gefühl abschließen.

Foto: Summer Breeze Festival

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