Ein früher Start zahlt sich aus

Zur Altersvorsorge gehört auch, privat zu sparen. Warum Azubis und Studenten früh damit beginnen sollten

Statistisch gesehen machen die Kinder und Teenager derzeit 18 Prozent der Bevölkerung aus, die Senioren mit mehr als 65 Jahren schaffen einen Bevölkerungsanteil von 21 Prozent. Das ist ein geringer Unterschied. Blickt man hingegen auf das Jahr 2050, hat er sich deutlich erhöht – dann wird es doppelt so viele Menschen über 65 Jahre geben wie Kinder und Jugendliche, und die Senioren stellen so voraussichtlich 32 Prozent der Bevölkerung.

Diese Prognose ist für Auszubildende und Studenten eine schlechte Nachricht. Denn der höhere Anteil von Rentnern und die geringere Zahl an jüngeren Menschen haben direkten Einfluss auf ihre Altersvorsorge. Die staatliche Rente wird zu gering ausfallen, um daraus den Lebensunterhalt zu bestreiten – private Vorsorge wird unerlässlich. Welche Form Azubis und Studenten dafür wählen, ist zweitrangig. „Wichtig ist, dass man zwischen 16 und 25 Jahren überhaupt beginnt“, sagt Christina Moehring, Vermögensberaterin bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) in Neuenhagen. „Je früher man anfängt, desto größer der Zinseszins-Effekt.“

Ein guter Weg ist nach Meinung der Finanzexpertin eine Riester-Rente. Diese wird nämlich staatlich bezuschusst. Der Mindestbetrag für Sparer beträgt fünf Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr, die staatliche Grundzulage 154 Euro. Weitere Zulagen gibt es später für eigene Kinder. Hinzu kommen Steuervorteile,

Foto: DVAG
Christina Moehring. Foto: DVAG

die bei einem guten Verdienst nach Ausbildung und Studium mehrere Hundert Euro ausmachen können. „Beim Riestern ist man zudem flexibel und kann die Zahlungen in schlechten Jahren aussetzen oder in guten Jahren nach oben anpassen, um einen höheren Steuervorteil zu genießen“, so Moehring.

Um einen Riester-Vertrag abschließen zu können, muss man förderberechtigt sein. Dies trifft dann zu, wenn man gesetzlich rentenversichert ist – auch wenn nicht das ganze Jahr über eingezahlt wurde. Azubis fallen in diese Kategorie, Studenten dagegen nicht. Dennoch gibt es auch für sie einen Weg. „Wenn Studenten einen sozialversicherungspflichtigen Mini-Job haben oder freiwillig auf ihre Sozialversicherungsfreiheit verzichten, können sie ebenfalls riestern“, weiß Christina Moehring. Und für Schüler empfiehlt sie, mit ihren Eltern und Großeltern darüber zu sprechen, ob sie für ihre Kinder beziehungsweise Enkel sparen: „Auch da kann man bereits mit der Altersvorsorge beginnen, wobei auch eine Teilauszahlung für die Zeit der Ausbildung oder des Studiums möglich ist, wenn die Kinder oder Enkel Geld benötigen.“ Und oft sei es möglich, dass die Begünstigten später den Vertrag übernehmen und selbst weiter sparen – mit ordentlichem Startkapital.

Christoph Heitz

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