Auf Nummer sicher gehen

Romy Martin von der Deutschen Vermögensberatung Berlin über die wichtigsten Versicherungen zum Berufseinstieg

Ein Klassiker: Kaputte Scheiben zahlt die Haftpflichtversicherung. Foto: Fotolia/Robert Kneschke
Ein Klassiker: Kaputte Scheiben zahlt die Haftpflichtversicherung. Foto: Fotolia/Robert Kneschke

Das Ausbildungsjahr und das Wintersemester haben begonnen. Neben „Wie schaffe ich den Spagat zwischen Betrieb und Berufsschule?“ und „Wo auf diesem Riesencampus ist die Mensa?“ ist die Frage, wie man sich versichern muss, einer der größten Unsicherheitsfaktoren. Die Jugendredaktion hat dazu die Expertin Romy Martin von der Deutschen Vermögensberatung befragt.

Frau Martin, welche Versicherungen sind für Azubis, Studenten und Berufsanfänger wichtig?
Existenziell ist alles, was mit Gesundheit zu tun hat. Wer eine Ausbildung anfängt, kann eine eigene gesetzliche Krankenversicherung auswählen. Studienanfänger müssen hingegen klären, ob sie eine eigene benötigen oder über die Eltern mitversichert bleiben. Zieht man zu Hause aus, ist an eine eigene Haftpflichtversicherung zu denken, denn sie zahlt für Schäden, die man bei anderen verursacht. Auch wer die zweite Ausbildung beginnt, muss sich selbst versichern.

An welche Absicherung sollte man noch denken?

Romy Martin, Expertin der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) Foto: DVAG
Romy Martin, Expertin der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) Foto: DVAG

Azubis sind für den Weg zur Arbeit und Arbeitsunfälle durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Doch für alle Unfälle in der Freizeit und im Urlaub ist es ratsam, eine private Unfallversicherung abzuschließen. In vielen Fällen haben Eltern für ihre Kinder bereits eine Police. Dann müssen sie lediglich daran denken, diese bei Volljährigkeit der Kinder auf einen Erwachsenentarif umzustellen. Ebenfalls existenziell ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie greift, wenn ich meinen Beruf nicht ausüben kann – notfalls bis zur Rente. Für 18- bis 25-Jährige gibt es günstige Einsteigertarife, die rund 20 Euro im Monat kosten. Ich binde mich so zwar frühzeitig, doch ist es in diesem Alter leichter, die Gesundheitsprüfung zu bestehen als zehn Jahre später.

Und damit bin ich gut versichert?
Das sind die wichtigsten Versicherungen. Es gibt aber noch weitere, die nützlich sein können. Bei der ersten eigenen Wohnung zählt die Hausratsversicherung dazu, die für Wasserschäden oder durch einen Brand verursachte Schäden am Eigentum aufkommt. Wer jetzt sagt, ich habe aber doch außer meinem Smartphone und Laptop nichts Wertvolles, sollte ausrechnen, was es kostet, von Möbeln über Kleidung und Besteck alles ersetzen zu müssen. Nützlich ist ebenfalls eine Auslandskrankenversicherung. Sie erstattet bei Krankheit oder Unfall die Kosten für Behandlungen im Ausland. Gute Tarife gibt es bereits für zehn Euro im Jahr.

Welche Versicherungen brauche ich, wenn ich mir ein Auto anschaffe?
Bei der Kfz-Versicherung ist es meist die günstigste Lösung, das Auto als Zweitwagen der Eltern zu versichern. Geht das nicht, sollte man unbedingt vor dem Kauf prüfen, wie das gewünschte Fahrzeug eingestuft wird. Je nach Wert des Wagens kommt noch eine Teil- oder Vollkasko hinzu, die für Schäden am Fahrzeug aufkommt.

Das Gespräch führte Christoph Heitz.

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