Sparen will gelernt sein

Viele junge Menschen sind verschuldet. Dabei ist der richtige Umgang mit Geld auch eine Frage der Übung

 

Von Christoph Heitz

 

In jeder neuen Studie zum Thema Schulden spielen Jugendliche eine große Rolle. Und auch wenn es schwer ist, die unterschiedlichen Zahlen zu überprüfen, stimmen sie doch in einem Punkt überein: Es gibt in Deutschland eine hohe Zahl junger Menschen, die bereits mit mehreren Tausend Euro verschuldet sind. Grund genug, sich mit dem Thema Umgang mit Geld  auseinanderzusetzen.

 

Eine wichtige Lektion im Umgang mit Geld: Wer arbeitet, wird belohnt. Foto: FOTOLIA/DAN RACE
Eine wichtige Lektion im Umgang mit Geld: Wer arbeitet, wird belohnt. Foto: FOTOLIA/DAN RACE

„Es ist wichtig, früh zu lernen, nicht nur zu konsumieren, sondern auch zu sparen“, sagt Ralf-Joachim Götz, Chefvolkswirt der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Hierzu sei es hilfreich, früh ein Konto zu eröffnen, etwa ein Jugend- oder Taschengeldkonto, wie es verschiedene Banken und Sparkassen anbieten. Das geht allerdings nur mit Zustimmung der  Eltern. „Auch wenn es derzeit nur geringe Zinsen für eingezahlte Beträge gibt, bietet das Konto doch die Möglichkeit, Geld sicher anzulegen und sich mit der Arbeitsweise eines Kreditinstituts vertraut zu machen“, so Götz. Die Konten sind in der Regel kostenlos und funktionieren ähnlich wie ein normales Girokonto. Das heißt zum Beispiel auch, dass Überweisungen möglich sind,  Kontoauszüge am Automaten gezogen und Daueraufträge eingerichtet werden können. Dazu können die Schüler eine spezielle Bankkarte bekommen. Allerdings ist die Kontoführung nur auf Guthabenbasis möglich. Eine Überziehung des Kontos ist  ausgeschlossen, die Gefahr einer Überschuldung besteht also nicht. Einen ähnlichen Schutz gibt es auch bei sogenannten Prepaid-Kreditkarten für Jugendliche. Diese werden gegebenenfalls immer wieder mit einem Geldbetrag aufgeladen, mehr als das  aufgeladene Guthaben können die Inhaber nicht ausgeben. „Eine Prepaid-Kreditkarte wird für Jugendliche etwa interessant, wenn sie für den Schüleraustausch längere Zeit im Ausland sind“, meint Ökonom Götz. Für den Alltag raten viele Experten allerdings dazu, nur bar zu zahlen, um besser zu merken, wie schnell das Geld ausgegeben ist.

 

Wer Schwierigkeiten hat, seine Ausgaben in  den Griff zu bekommen, sollte probeweise ein Haushaltsbuch führen. Ob mit Stift und Papier, am PC oder mit der  Smartphone-App – ins Haushaltsbuch werden alle Einnahmen und Ausgaben eingetragen. So lassen sich schnell Posten  identifizieren, auf die man verzichten kann, seien es Klamotten oder ein neues Tablet. Zugleich verdeutlicht ein Haushaltsbuch,  wie viel Geld fehlt, um den nächsten Wunsch zu erfüllen. Denn mit einem klaren Ziel fällt das Sparen leichter. Wer frühzeitig damit beginnt, macht sich den Vorteil des Zinseszinses zunutze – er steigert den Ertrag über die Jahre beträchtlich.

 

Gerade größere Ziele wie die Finanzierung des Führerscheins oder eines Urlaubs lassen sich für Schüler schwer allein durch Sparen vom Taschengeld erreichen. „Da bietet es sich an, etwas dazuzuverdienen“, so Götz. Ferienjobs sind eine gute Gelegenheit, mehr zu  bekommen als nur Taschengeld. Und sie lernen eine weitere Lektion im Umgang mit Geld: Wer hart arbeitet, wird belohnt.

 

Eure Fragen an den Experten

Euch geht es wie der 17-jährigen Naina, die auf Twitter postete: „Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtanalyse schreiben. In vier Sprachen“? Wir geben euch die Möglichkeit, all eure Fragen zu Finanzen, Sparen und Versicherungen loszuwerden. Schreibt uns bis zum 24. Februar an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de, was ihr zum Thema Geld schon immer wissen wolltet. Ein Experte der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) wird alle eingegangenen Fragen am 4. März auf www.spreewild.de beantworten.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Finanzen Geld & Absicherung

Auf spreewild.de berichten wir über alles, was uns bewegt – über Schule, Politik und Freizeit, Liebesglück und -kummer oder den Schlamassel mit der eigenen Zukunft. Wir bieten Hintergrundgeschichten zu den Artikeln, die wir auf der Jugendseite veröffentlicht haben, stellen Fotos und Videos ins Netz. Dazu gibt es die Fotoserien der Jugendredaktion, Musik-, Buch- und Filmbesprechungen sowie all die Fragen, die uns die Prominenten jede Woche stellen.