Nicht nur an den Sonnenschutz denken

Bald beginnt die Reisesaison. Besonders für Auslandsreisen sind viele Jugendliche nicht ausreichend versichert, warnen Experten

Von Patrick Schmitt, 19 Jahre

Von einer „großen Dunkelziffer“, spricht Siegfried Lepple, wenn es darum geht, ob Jugendliche für die Reisesaison in den Sommerferien ausreichend versichert sind. Lepple arbeitet für die Deutsche Vermögensberatung, er ist Experte für Versicherungen: „Es gibt zwar keine belastbaren Zahlen, aber aus der Erfahrung können wir sagen: Der Versicherungsschutz im Urlaub wird von vielen Jugendlichen einfach vergessen.“ Wer in die Sommerferien fährt, freut sich auf Meer, Party oder Entspannung. Dass gerade Reisen auch Risiken bergen, gegen die man sich absichern sollte, sei vielen anscheinend kaum bewusst, so Lepple. Dabei seien einige Versicherungen unverzichtbar. Denn versicherungstechnisch sollten Jugendliche im Urlaub so abgesichert sein wie Erwachsene.

Siegfried Lepple, Deutsche Vermögensberatung (DVAG) Foto: DVAG
Siegfried Lepple, Deutsche Vermögensberatung (DVAG) Foto: DVAG

Schon bei der Haftpflichtversicherung, die zahlt, wenn man versehentlich einen Schaden verursacht, und die Jugendliche in der Regel noch über ihre Eltern haben, sollte man vor der Reise zumindest in die Police schauen, rät Lepple. „Manche Versicherungen bieten ab einem Aufenthalt im Ausland von mehr als drei Monaten keinen Schutz mehr.“ Wer etwa nach dem Abi länger verreist, müsste sich dann anders versichern. Neben einer Reiserücktrittsversicherung, von der man sein Geld zurückbekommt, wenn man einen Urlaub etwa wegen Krankheit nicht antreten kann, sollten Jugendliche eine Reisegepäckversicherung abschließen.

„Ein häufiger Irrtum ist, dass das Gepäck über die Hausratversicherung mitgeschützt ist“, sagt Lepple. „Das ist nur in der Ausnahme so – wenn Sachen aus abgeschlossenen Räumen verschwinden.“ Die Reisegepäckversicherung springt auch ein, wenn beispielsweise jener Fall eintritt, vor dem in der Urlaubssaison auf Flughäfen weltweit Reisende zittern: beim Verlust des Gepäcks auf der Reise. Für den Notfall sollten Jugendliche, die nicht privat versichert sind, überdies eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Sie allein reicht aber meist nicht, warnt Lepple. „Selbst bei Inlandsreisen ist es wichtig, eine moderne Unfallversicherung zu haben.“ „Modern“ meint Versicherungspakete, die erst einige Jahre auf dem Markt sind. Lepple: „Anders als herkömmliche Unfallversicherer zahlen sie nicht nur die Behandlung unmittelbar nach dem Unfall, sondern auch die der Spätfolgen.“ Wichtig sei zudem, dass sie eine Lücke schließen, die viele Krankenversicherungen nicht decken: Sie übernehmen auch Behandlungen infolge von Infektionskrankheiten. „Diese Gefahr ist realer, als man denkt. Immerhin ist schon Brandenburg ein Gebiet, in dem Zecken leben, die solche Krankheiten übertragen können.“ Wie die Haftpflicht- bietet die Unfallversicherung weltweit 24 Stunden am Tag Schutz. Mit einer Ausnahme: „Wenn bei einem Unglück Alkohol im Spiel war, erlischt der Versicherungsschutz“, so Lepple.

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Kategorien Geld & Absicherung Versicherungen

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