Viele Schulabgänger machen gerade Praktika, um den Arbeitsmarkt kennenzulernen. Häufig sind sie nicht versichert
Von der „Generation Praktikum“ ist häufig die Rede, wenn nach etwas gesucht wird, das alle Jugendlichen heute noch gemeinsam haben. Der Begriff bezieht sich darauf, dass heutzutage ein geradliniger Berufsweg selten ist und die meisten jungen Menschen erst viele praktische Erfahrungen bei verschiedenen Arbeitgebern sammeln, bevor sie ihren ersten richtigen Job kriegen. Das hat gute und schlechte Seiten. Praktikanten sind oft billige Arbeitskräfte. Ein Praktikum kann aber auch eine Bereicherung sein.

Beides erleben im Moment viele Jugendliche, die gerade die Schule beendet haben und sich nun auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Woran indes kaum jemand denkt: Auch wer bloß ein Praktikum absolviert, muss in einigen Fällen versichert sein. Das klingt kompliziert, allzu schwierig sei es aber nicht, sagt Kevin Terpe von der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).
Er selbst hat Erfahrung. Er absolvierte drei Praktika bei der Firma, bei der er inzwischen arbeitet. Generell besteht eine Sozialversicherungspflicht erst ab einem bestimmten Monatsgehalt. Noch sind das 400 Euro, ab Januar 2014 werden es 450 Euro sein. Sozialversicherungspflichtig zu sein bedeutet, dass Arbeitgeber und Praktikant gemeinsam die Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Das führt dazu, dass das Gehalt schrumpft. „Von 455 Euro sind dann vielleicht nur noch etwa 350 übrig“, so Terpe. Darum muss man sich nicht selbst kümmern – das Geld wird einem automatisch vom Lohn abgezogen. Wer unter 400 Euro verdient, gilt als geringfügig beschäftigt und ist nicht versicherungspflichtig. Freiwillig zahlen kann hingegen jeder. Wer auch als Praktikant schon an seine Rente denkt, dem empfiehlt der Vermögensberater, privat vorzusorgen. Außerdem mahnt Terpe, so früh wie möglich, am besten schon zu Schulzeiten oder im Praktikum, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die auch im späteren Arbeitsleben nützlich sei: „Man kann nie wissen, was passiert, sei es ein Unfall oder eine Krankheit.“ Wichtig sei das vor allem für alle, die in einen Handwerksberuf hineinschnuppern und somit einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind.
Josephine Valeske, 17 Jahre