Trotz Uni nicht arm werden

 

Es gibt sie noch, die klassischen Studentenjobs. Viele angehende Akademiker machen sich aber stattdessen selbstständig, um flexibler zu sein. Foto: Fotolia / The Rock

Viele Studenten arbeiten, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Immer mehr machen sich selbstständig

Bafög, Stipendium oder Studienkredit – die meisten Studierenden müssen sich ihr Studium zumindest zum Teil selbst finanzieren. Die einfachste Möglichkeit, dies zu tun, ist aber nach wie vor ein Nebenjob. Zwei von drei Studierenden arbeiten laut Studentenwerk nebenher. Dabei gibt es viele Möglichkeiten: an Filmsets als Komparse, als Kellner in einer Bar oder als Nachhilfelehrer. Seit diesem Jahr ist jeder mit einem Monatseinkommen von mehr als 450 Euro sozialversicherungspflichtig. Ab 451 Euro werden Sozialabgaben fällig, und das Nettoeinkommen sinkt. Wer über seine Eltern krankenversichert ist, muss sich ab einem bestimmten Einkommen zudem in der Regel selber versichern. Auch das muss bei der Jobsuche beachtet werden.

 

Allerdings ist nicht für jeden eine Anstellung mit fester Arbeitszeit das Richtige. „Häufig können Studenten schwer vorhersagen, wie sie in ein paar Wochen Zeit haben werden“, erläutert Kevin Terpe, Vermögensberater bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). „Nicht jedes Angestelltenverhältnis ist so locker, dass es sich mit dem Studienalltag, wechselnden Stundenplänen und lernintensiven Klausurphasen vereinbaren lässt.“ Daher könne es besser sein, beim Finanzamt ein Kleingewerbe anzumelden und dann selbstständig, zum Beispiel als Messehostess oder auch als studentischer Mitarbeiter in der Vermögensberatung, zu arbeiten. Hier können Studierende ihre Arbeitszeit flexibel gestalten und beispielsweise auch auf das Wochenende legen. Viele Studierende wählen inzwischen diese Option.

 

Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Wer ein Kleingewerbe anmeldet, zahlt nicht in die staatliche Rentenkasse ein. Es könne daher sinnvoll sein, zur Absicherung über eine Anlage in Sparfonds nachzudenken, meint Finanzexperte Terpe. Dies habe den Vorteil, dass man flexibel auf sein Geld zugreifen kann. Bei der staatlichen Rente ist man an das reguläre Renteneintrittsalter gebunden, auf private Sparfonds kann man je nach Laufzeit auch früher zugreifen. Um sich über das Angebot Orientierung zu verschaffen, ist es sinnvoll, sich von Experten beraten zu lassen.

 

Schließlich gilt es, bei dem Aufwand, den das bedeutet, eines nicht zu vergessen: Der Nebenjob ist nicht nur notwendiges Übel, er bietet auch Gelegenheit, in verschiedene Berufszweige hineinzuschnuppern.


Von Marie-Thérèse Harasim, 23 Jahre

 

Informationen zur privaten Rentenvorsorge gibt es unter anderem bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) und bei jeder Bank.
Die DVAG berät auch in der Frage, ob sich eine Selbstständigkeit lohnt.
www.dvag.de

Auch die Sozialberatung des Studentenwerks bietet Beratung bei der Suche nach einer geeigneten Möglichkeit zur Studienfinanzierung an. Auch Infos zu Stipendien und Bafög gibt es hier. www.studentenwerk-
berlin.de

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Kategorien Finanzen Geld & Absicherung

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