Mozart komponierte als Fünfjähriger, Schiller war Anfang zwanzig, als sein erstes Drama aufgeführt wurde – und wer sind die Talente von heute? Wir stellen sie vor.
Mit Fleiß zur Eins: Antonia Arndt hat eine „1+“. Nicht in einer einzelnen Klausur oder in einem Schulfach, sondern auf ihrem Abizeugnis. In jedem Fach, bei jeder Prüfung erreichte sie die Bestnote, zwei Jahre lang. Dieses Jahr legte sie ihr Abitur am Arndt-Gymnasium Dahlem ab – das beste, seit es die zentrale Abiturauswertung gibt.
„Von Talent würde ich nicht sprechen, eher von Fleiß“, meint die 18-Jährige bescheiden. Nach der Schule setzte sich Antonia sofort zu Hause hin, um die Hausaufgaben zu erledigen. Sie habe sich vorher einfach nicht entspannen können. Bereits als sie in die Oberstufe kam, begann sie, für das Abi zu lernen. „Hier liegt vielleicht ein Unterschied zu anderen, die meist erst kurz vor den Prüfungen angefangen haben zu lernen.“
Ihr sei es die Mühe wert gewesen, weil sie sich viele Türen habe offenhalten wollen. Nun wird erwartet, dass sie eine dieser Türen benutzt. „Das ist schon ein gewisser Druck“, sagt sie. Antonias Interessen sind sehr breit gefächert, es gab kein Fach, das sie nicht interessierte. Das macht es ihr schwer, sich für ein Studium zu entscheiden. Um mehr Bedenkzeit zu haben, absolviert sie zunächst einen Bundesfreiwilligendienst.
Zu ihrem Schulerfolg hat sie sich ein gesundes Verhältnis bewahrt – darauf angesprochen, sagt sie gerne einen Satz, den man sonst eher hört, wenn es um weniger gute Abinoten geht: „Letztlich ist es doch nur das Abi, später kräht da kein Hahn mehr nach.“
Roswitha Engelen, 21 Jahre