Knapp 350 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Einige der ausgefallensten stellen wir in unserer Fotoserie vor. Heute: Phillip Zentel, Lehrling zur Bestattungsfachkraft.
Phillip, ist es schwierig, jeden Tag mit Leichen umzugehen?
Ich durfte am Anfang meiner Ausbildung an einer Leichenschau der Gerichtsmedizin im Krematorium teilnehmen, um zu sehen, ob ich mit der Situation klarkomme. Ich habe mich schnell an den Umgang mit Verstorbenen gewöhnt.
Was sind deine Aufgaben?
Ich hole die Verstorbenen ab, bereite sie für die Bestattung vor und kleide sie an. Außerdem führe ich Trauergespräche und helfe bei der Organisation der Trauerfeiern.
Siehst du Konkurrenz in Unternehmen, die billige „Komplettbestattungen“ anbieten?
Solche Firmen sind keine direkte Konkurrenz für uns, weil wir eine andere Zielgruppe bedienen. Unsere Kunden legen Wert auf Qualität und gute Betreuung. Ich sehe aber die Gefahr, dass in der Gesellschaft eine Mentalität entsteht, immer nur auf den günstigsten Preis zu achten.
Deinen Betrieb gibt es seit mehr als 150 Jahren. Hat sich der Beruf des Bestatters in dieser Zeit verändert?
Ja. Früher stand das Handwerk der Tischlerei im Vordergrund, die Kirche übernahm die Betreuung. Heute gehört der Beruf zur Dienstleistungsbranche, denn wir kümmern uns vor allem um die Verstorbenen, beraten die Trauernden und organisieren die Trauerfeier.
Interview: Maike Effing (22 Jahre)