Visionen im Realitätscheck

Für Dionysius Lardner war eine Ozeanüberquerung so abwegig wie ein Mondspaziergang. Wir wissen heute: Das Unmögliche ist immer möglich. Ist nur eine Frage der Zeit. Also ist vielleicht bald auch das Schrumpfserum erfunden?! (Foto: Raufeld/Fritz Schumann)

„Der Mensch könnte ebenso erwarten, auf dem Mond spazieren zu gehen, wie mit einem dieser Dampfschiffe den Ozean zu überqueren.“
Dionysius Lardner (1793-1859), Wissenschaftler aus Irland

Dies ist eine der wenigen Visionen in dieser Rubrik, die sich voll und ganz bewahrheitet haben. Obwohl Dionysius Lardner wohl eher unabsichtlich mit seiner Aussage recht behielt. Denn sowohl der Spaziergang auf dem Mond als auch die Dampferfahrt über den Ozean sind Realität geworden. Das 1969 mögliche Szenario, mit großer Geschwindigkeit – wenn auch nicht mehr mit dem Dampfschiff – den Ozean zu überqueren, um am Cape Canaveral dem Start des Apollo-Raumschiffs beizuwohnen, wäre für einen Menschen des 19. Jahrhunderts wohl eher ein besorgniserregender Fiebertraum gewesen.

Es ist eine gnadenlose Selbstüberschätzung, wenn jemand sich fähig wähnt, die menschlichen Möglichkeiten einzuschätzen – welche Grenzen wir uns auch denken, fest steht nur, dass sie irgendwann überschritten werden. So prognostiziere ich mit großer Sicherheit, dass sich in gar nicht allzu langer Zeit ein Jugendlicher über für uns heute realistisch erscheinende Visionen lustig machen wird. Ob ihm dafür die Jugendseite der Berliner Zeitung zur Verfügung stehen wird, steht in den Sternen, und ich werde mich hüten, hierfür eine Voraussage zu treffen. Schließlich möchte ich ungern diejenige sein, die dann mit ihren angestaubten Zukunftsvorstellungen zur allgemeinen Belustigung zitiert wird.

(Viktoria Renner, 18 Jahre)

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Kategorien Fotoserie Gesellschaft Zwischendurch

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