Liebe Jugendredaktion, eigentlich hatte ich vor, nach Griechenland zu reisen. Dort hätte ich endlich einmal eine noch größere Finanzruine als Berlin sehen können. Nun ist es aber doch die Türkei geworden. Warum? Ganz einfach: weil hier weniger Heimweh aufkommt. Überall sind kleine Kopftuchmädchen unterwegs. Und in jedem zweiten Geschäft versuchen einem Türken, überteuertes Obst und Gemüse anzudrehen. Zum Glück kann mir finanziell aber nichts passieren. Ich ernähre mich nämlich auch im Urlaub streng nach den Regeln meiner Hartz IV-Diät: Meine Ausgaben für Essen überschreiten niemals 3,76 Euro am Tag. Apropos Hartz IV: In den ländlichen Gebieten der Türkei gibt es noch Bauernhöfe ohne Warmwasseranschluss. Da könnte man wunderbar unsere vielen Hartz IV-Empfänger hinschicken. Zum Schwarzarbeiten und kalt duschen. Wenn ich wieder zu Hause bin, muss ich diese Idee bei Gelegenheit unbedingt in einer Talkshow anbringen. Gruß, Thilo.
(Diese Karte fand unser Jugendreporter Vivian Yurdakul, 20 Jahre, in seinem Briefkasten. Das behauptet er jedenfalls.)