Die Fanmeile zur Fußballeuropameisterschaft 2016 birgt auch das Risiko für Übergriffe.
Spätestens seit den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht ist das Thema allgegenwärtig. Massenveranstaltungen im Freien, wie auch kürzlich der Karneval der Kulturen in Berlin, werden zunehmend Schauplatz von Übergriffen. Die meist jungen Täter nutzen das Gedränge, um Frauen zu belästigen und zu bestehlen. In der Masse werden sie umzingelt, was oft auch als Antanzen beschrieben wird. Ihnen werden die Handys und Portemonnaies entwendet, sie werden beschimpft, sexuell belästigt, teilweise auch geschlagen. Umstehende sehen oft nur hilflos zu.
Seit dem 10. Juni läuft nun die Fußballeuropameisterschaft – und Berlin veranstaltet zum wiederholten Mal eine Fanmeile im Tiergarten. In der Vergangenheit war die von mehr als 250 000 Menschen besuchte Veranstaltung von Freude und positiven Emotionen geprägt. Auch über die Grenzen Deutschlands hinweg fand sie große Anerkennung. In diesem Jahr sind die Gefühle eher gemischt. Viele stellen sich die Frage nach möglichen Gefahren auf der Fanmeile und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.
Es ist unstrittig, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nie geben wird. Grundsätzlich ist die Polizei dafür verantwortlich, die Besucher zu schützen und keine rechtsfreien Räume zu gestatten. Jeder Einzelne kann jedoch seinen Teil dazu beitragen, ein angenehmes Zusammensein zu erleben. Man sollte die Veranstaltung am besten nicht allein besuchen und Wertsachen sicher am Körper tragen. Vorab kann geschaut werden, wo die nächsten Polizisten stehen, die hoffentlich zahlreich auf der Fanmeile sein werden.
Zivilcourage spielt ebenfalls eine große Rolle. Jeder, der in seinem Umfeld etwas bemerkt, sollte andere darauf ansprechen und deutlich klarmachen, dass so etwas nicht geht. Falls man selbst belästigt wird, sollte man umgehend Anzeige erstatten, damit die Täter gefasst werden und die Fanmeile ein friedliches und freudiges Fest für alle bleibt.
Von Josephine Poyé, FOS 51, OSZ Körperpflege