Mit Kreischalarm werden sie gefeiert wie Popstars. YouTuber wie Sami Slimani sind das neue Vorbild vieler Jugendlicher. Credit: dpa/Clemens Bilan

Berufswunsch: YouTuber

Jugendliche wollen heute nicht mehr Feuerwehrmann, sondern Internetstar werden.

Lautstarkes Gekreische, stickige Luft und gefühlte 40 Grad. Die Halle des Astra Kulturhauses in Berlin ist rappelvoll. Als Außenstehender könnte man den Eindruck bekommen, dass hier gleich einer der ganz großen Stars der Musikbranche erscheinen wird. Doch die Veranstaltung, auf der ich mich befinde, nennt sich #ZweiPunktNull. Die angesagtesten YouTube-Stars aus Deutschland treten hier auf.
Als das Videoportal 2005 gegründet wurde, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass gerade diese Plattform die Stars der Zukunft hervorbringen würde. Ihre Geschichten ähneln sich: Vor ein paar Jahren begannen sie eher nebenbei mit dem Drehen von Videos, die sie dann auf YouTube veröffentlichten. Die anfänglich wenigen Kanalabonnenten wuchsen zu gigantischen Communitys und die Hobbyfilmer wurden zu Idolen für Millionen Jugendliche. Daraus kann sich ein lukratives Geschäft entwickeln. Denn je mehr Abonnenten und Klicks, desto mehr werden Marketingagenturen auf die YouTuber aufmerksam und buchen sie für ihre Kampagnen.

Mit Kreischalarm werden sie gefeiert wie Popstars. YouTuber wie Sami Slimani sind das neue Vorbild vieler Jugendlicher. Credit: dpa/Clemens Bilan
Mit Kreischalarm werden sie gefeiert wie Popstars. YouTuber wie Sami Slimani sind das neue Vorbild vieler Jugendlicher. Credit: dpa/Clemens Bilan

Viele haben sich bereits selbstständig gemacht. Der Hype um sie ist vergleichbar mit dem um die ganz großen Hollywoodstars. Groupies vor dem Hotel, Autogramm-stunden, Auftritte. Immer mehr junge Menschen wollen einen Krümel von diesem Kuchen abbekommen und eröffnen eigene Kanäle. Fragt man nach dem späteren Berufswunsch, hört man häufig: YouTuber.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob es wirklich möglich ist, damit für die spätere Rente vorzusorgen. Selbst die heute gefragten YouTuber haben oft noch keinen Plan für die ferne Zukunft. Auf Wünsche und Vorhaben angesprochen, machen sie immer wieder auf das schöne Hier und Jetzt aufmerksam.
Es bleibt abzuwarten, ob eine Veranstaltung wie #ZweiPunktNull auch in den kommenden Jahren noch ausverkauft sein wird und Hunderte Jugendliche zum Ausrasten bringt.

Von Kristin Luxa, FOS 51, OSZ Körperpflege

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