Christine Laqua
Wenn die 23-jährige Christine Laqua nicht gerade an einem Hackathon teilnimmt, studiert sie an der FU Berlin.
Interview

#WirVersusVirus: Christine Laqua nahm am Hackathon gegen Corona teil

Die 23-jährige FU-Studentin Christine Laqua hat am Hackathon #WirVersusVirus teilgenommen, der laut Bundesregierung ein riesiger Erfolg war. Wie das so ablief und welche Ideen entstanden sind, verrät Christine im Interview.

Von Lisa-Marie Henle

Vom 20. bis 22. März rief die Bundesregierung zum deutschlandweiten Hackathon #WirVersusVirus auf. Was folgte war laut Bundesregierung „eine der größten und erfolgreichsten digitalen Gemeinschaftsaktionen gegen das Coronavirus und seine Auswirkungen“. Fast 23.000 Menschen beteiligten sich an der Aktion und bearbeiteten verschiedene Projekte und Herausforderungen. Einer von ihnen war Christine Laqua. Die 23-Jährige studiert im Master Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin und entwickelte zusammen mit ihrem Hackathon-Team die App „JoinIn“. Wir haben mit der Studentin über ihr Projekt und die Aktion #WirVersusVirus gesprochen.

Hallo Christine, zuerst die grundlegende Frage: Was ist eigentlich ein Hackathon?

Kurz zusammengefasst: Viel Arbeit in wenig Zeit. (lacht) Dabei wird ein Thema vorgegeben und in Teams sucht man sich mit diesem Thema verbundene Probleme heraus und versucht dafür Lösungen zu entwickeln. Ursprünglich kommen Hackathons aus der Informatik. Hier haben sich Informatiker*innen getroffen, um in einer gewissen Zeit – meist 24 oder 48 Stunden – etwas Bestimmtes zu programmieren.

Warum hast du dich entschieden an #WirVersusVirus teilzunehmen?

Ich wollte schon länger mal an einem Hackathon teilnehmen, brauchte aber einen, bei dem auch Leute gefragt sind, die nicht programmieren können. #WirVersusVirus erschien mir da als gute Lösung. Aus bekannten Gründen war ich ja sowieso das ganze Wochenende zu Hause und hatte Zeit. Außerdem finde ich das wirklich eine gute Sache. Corona ist ein Thema, das uns alle und jeden Teil der Gesellschaft betrifft. Dabei können gerade so viele Ideen eingebracht werden und es werden ganz viele Lösungen gebraucht.

Kannst du uns ein bisschen was zu #WirVersusVirus erzählen? Wie lief der Hackathon ab?

Bei #WirVersusVirus waren verschiedene sogenannte Challenges vorgegeben.  Dazu gehörten zum Beispiel das Thema „Nachbarschaftshilfe“ oder die Beantwortung der Fragen „Wie funktioniert die Kommunikation im Krankenhaus besser?“ und „Wie können wir Leute dazu motivieren zu Hause zu bleiben?“. Als Team konnte man sich eine Challenge aussuchen und versuchen digitalisierte Lösungswege dafür zu finden. Dafür hatten wir ein Wochenende, von Freitag 19 Uhr bis Sonntag 23:59 Uhr, Zeit. Unter den Teilnehmenden war dabei jede Altersgruppe vertreten. Das war wirklich cool. Die Thematik hat halt echt alle angesprochen – von Jung bis Alt.

Wie habt ihr euch an dem Wochenende organisiert?

Die Kommunikation sollte eigentlich über Slack (Anm. d. Red.: einem Instant-Messaging-Dienst) stattfinden. Hierüber sollte auch ein Team gefunden werden, falls man sich nicht schon davor mit Bekannten zu einem zusammengefunden hatte. Da aber so viele Leute gleichzeitig auf dem Slack-Kanal waren, war die Kommunikation dort ziemlich chaotisch und Slack ist abgestürzt. Deshalb habe ich mich mit Freundinnen und Freunden, welche auch am Hackathon teilnahmen, als Team in einer WhatsApp-Gruppe organisiert und wir haben über Google Hangouts telefoniert. Eigentlich waren wir fast die ganze Zeit über Videochat im Gespräch.

Und wie sah euer Projekt aus? Was ist bei euch herausgekommen?

Wir hatten uns das Thema „Social Distancing“ ausgesucht und eine App namens „JoinIn“ entwickelt. „JoinIn“ ist bisher natürlich nur der Arbeitstitel. Unsere App ist eine Plattform, auf der sich Menschen verabreden können, gemeinsam etwas alleine zu machen. Wenn, zum Beispiel, Oma Getrud sagt, dass sie stricken kann und das anderen Leuten beibringen möchte, kann sie auf „JoinIn“ einen Link posten und um 14 Uhr einen Strickkurs via Skype anbieten. Die Aktivitäten sind natürlich komplett offen. Das kann alles sein, was du zu Hause machen kannst, aber vielleicht trotzdem jemanden dabei sehen oder hören willst. Ein weiteres Beispiel sind Yoga-Studios, die nun online Kurse anbieten. Um diese Angebote zu finden, muss man sich noch durch verschiedene Plattformen und Website wühlen. „JoinIn“ soll das alles bündeln. Wir haben bisher unser Konzept und einen Clickdummy entwickelt. Unser Programmierer, mein Freund Finn, hat aber gemeint, dass er sich jetzt ans weitere Programmieren setzt.

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